Die Musikerin von Clean Bandit erzählt in Florenz von Inspirationen, Reisen und ihrer Band.
Wie hat Clean Bandit angefangen?
Als ich zum ersten Mal die Gruppe aufgebaut habe, waren wir sieben Personen, ein Streichquartett und Luke (Schlagzeug) und Jack (Klavier). Das Streichquartett hatte ein paar klassische Konzerte aufgeführt (Mozart, Shostakovich, Beethoven), und Jack nahm uns auf, um dann aus kleinen Teilen der Aufnahmen Loops zu entwickeln und Beats und Bass hinzuzufügen. Wir haben gemeinsam in Cambridge studiert. Unser Leadsänger (Love Ssega) hat damals seinen wissenschaftlichen Abschluss gemacht und hatte keine Zeit für die Band, also haben wir eine Art Kollektiv gegründet und für jeden Song Gastsänger eingeladen, ihn eingeschlossen. Es funktioniert wirklich gut und hat uns kreative Freiheit geschenkt, dass wir die richtigen Stimmen für unterschiedliche Sounds verwenden können.
Wie habt Ihr Euch im Lauf der Jahre verändert?
Wir selbst haben uns nicht wirklich verändert, unser Lifestyle aber sehr: Einige Songs haben weltweit sehr viel Erfolg gehabt, und dieser Erfolg, die Grammys zu gewinnen und all das, bedeuten, dass wir ständig an atemberaubende Orte reisen können.
Wie sieht Ihr kreativer Prozess aus?
Jack ist immer eine Quelle verrückter Ideen, dann versuche ich, sie zurechtzufeilen, die besten auszuwählen und ihnen eine Struktur zu verleihen.
Sie spielen bei Clean Bandit Cello und Schlagzeug… Spielen Sie noch etwas?
Ein wenig Klavier.
Was hat den Song „Symphony“ inspiriert?
Es geht um die Sehnsucht, mit jemandem zusammen zu sein, und das schmerzhafte Gefühl, ein Außenseiter zu sein; zudem geht es auch um Musik und Kunst und die Menschen um uns herum und wie sie einen, von der individuellen Situation abhängig, auf unterschiedliche Weise beeinflussen.
Sie kooperieren oft, mit wem würden Sie gerne als Nächstes kooperieren?
Ich fände es toll, mit Lana del Rey zusammenzuarbeiten, mit Bruno Mars oder mit Miley Cyrus.
Wie kam es zu dem Namen “Clean Bandit”?
Jack und ich haben eine Weile in Moskau gelebt, und ein russischer Freund von uns hat auf Russisch über meine Schwester gesprochen und sie dabei „ona chistaya banditka“ genannt. Da bedeutet sowohl „eine saubere Banditin“ als auch „eine wahre Banditin“. Wir fanden das lustig und haben den Ausdruck für unseren Bandnamen verwendet.
Wer hat sie musikalisch beeinflusst?
Ace of Base, Spice Girls, Mozart, Beethoven, Frank Zappa, Radiohead.
Welche fünf Songs haben Sie sich zuletzt angehört?
Dua Lipa – New Rules
Whitney Houston – Greatest Love of All
Christina Aguilera – Fighter
Christina Aguilera – Walk Away
Sugarbabes – Stronger
(Ja, ich überwinde gerade eine Trennung!)
Welchen Song performen Sie live am liebsten?
Rockabye. Ich liebe es, dazu zu tanzen, und es ist ein politisches Lied über eine unter Armut leidende Mutter. Deswegen ist es für mich wichtig.
An welche Performance erinnern Sie sich als Ihre beste und warum?
In Glastonbury in diesem Sommer. Die Atmosphäre war der Wahnsinn. Und Brad Pitt hat vom Bühnenrand zugesehen!
Welche drei Dinge nehmen Sie auf Tour immer mit?
Ein feministisches Buch, einen Seidenpyjama und einen Frisbee.
Sechs schnelle Fragen:
Pumps oder Sneakers?
Da kann ich mich nicht entscheiden.
Lieblings-Takeaway-Essen?
Chinesisch.
Das beste Gegenmittel bei Kater?
Schlaf.
Instagram oder Snapchat?
Instagram.
Anruf oder Textnachricht?
Textnachricht, aber ich versuche, mich zu ändern.
Ihr Lebensmotto?
Immer auf der guten Seite des Lebens leben!