Das in Kopenhagen ansässige Designlabor The Garment wurde 2020 von Sophia Roe und Charlotte Eskildsen gegründet. Mit einem saisonunabhängigen Ansatz bei der Herstellung zeitloser Kleidungsstücke möchte die Marke Frauen die perfekte Garderobe bieten. Die Kollektionen von The Garment zeichnen sich durch ihre skandinavische Ästhetik aus. Die Marke engagiert sich für die Nachhaltigkeit, unter anderem indem der CO2-Ausstoss der Produktion in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Klimaunternehmen Chooose kompensiert wird. Wir haben uns mit Sophia Roe unterhalten, um mehr über ihre verantwortungsbewusste Herangehensweise zur Mode zu erfahren.
Das Interview mit Sophia Roe
Was hat Sie dazu bewogen, nachhaltige Mode zu kreieren?
Der Drang zu schaffen und kreativ zu sein, lag schon seit meiner Kindheit in meiner Natur. Die Verbindung mit meinem kreativen Selbst ist ganz natürlich und meine Sprache ist sehr visuell. Es hat mich gereizt, eine Karriere in der Mode zu verfolgen, und ich erinnere mich an keinen Moment, in dem ich mich anders gefühlt hätte.
Die Grundwerte, die mir meine Mutter beigebracht hat, sind tief in meinem Herzen verwurzelt. Einer dieser Werte ist es, hochwertige handgefertigte Stücke mit einer langen Lebensdauer immer zu schätzen und niemals zu unterschätzen. Diese Artikel sind nicht nur langlebig, sie kommen auch unserer Umwelt zugute.
In Skandinavien, wo ich aufgewachsen bin, insbesondere in Kopenhagen, ist unsere Kultur ein Synonym für langsames Leben und Nachhaltigkeit. Außerdem würde ich sagen, dass die Kombination von Mode und Nachhaltigkeit nie eine bewusste Entscheidung war. Es war immer etwas, das mir von dem Lebensstil zu Hause vermittelt wurde und es gab für mich nie eine andere Option.
Was können Sie uns über die nachhaltigen Werten von The Garment und die entsprechenden Verpflichtungen erzählen?
Wir verwenden das HIGG-Produktmodul, um die Kohlenstoffauswirkung jedes von uns hergestellten Kleidungsstücks zu berechnen. Dies basiert auf einem Cradle-to-Gate-Ansatz und wir planen, für die kommenden Saisons auf den Cradle-to-Grave-Ansatz umzustellen.
Anhand der gesammelten Zahlen konsolidieren wir, wie viel CO2 unsere gesamte Produktion ausstößt und kompensieren die entsprechende Menge über unseren Klimapartner Chooose. Über Chooose haben wir drei landgestützte Klimaprojekte zur Unterstützung ausgewählt – in Peru, Kenia und Kambodscha. Diese Projekte liefern gleichzeitig eine überzeugende Klimabiodiversität und Vorteile für die Gemeinschaft.
Darüber hinaus sind wir stolz darauf, dass wir auch Teil von 1% For The Planet sind – und mindestens ein Prozent unseres Jahresumsatzes für Umweltzwecke beitragen.
Sie arbeiten auch als Redakteurin. Was würden Sie als redaktionelle Hauptaufgabe bei der Berichterstattung über nachhaltige Mode bezeichnen? Welche Herausforderungen sehen Sie als Moderedakteurin in der Branche und heute als Designerin und Unternehmerin bei der Berichterstattung über Nachhaltigkeit und wie finden Sie eine Lösung dafür?
Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich eine Plattform bekommen habe, auf der ich Licht ins Dunkel bringen und meine Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit teilen kann. Unsere Konsumgewohnheiten stimmen nicht mit dem Rhythmus unseres Planeten überein.
Wir sind verantwortlich für die Art und Weise, wie wir einkaufen und konsumieren, daher sollten wir in langlebige Kleidungsstücke investieren und immer die Vielseitigkeit des Designs berücksichtigen. Mein Ziel als Redakteurin und Influencerin ist es, immer die Notwendigkeit und den Nutzen von Nachhaltigkeit zu kommunizieren, um meinem Publikum zu helfen, richtig zu kaufen.
Was bedeutet aus Ihrer Sicht die Wahl eines nachhaltigen Produkts im materiellen und im immateriellen Sinne? Ist es mehr als nur eine Entscheidung und glauben Sie, dass eine Form von Verantwortung mit dieser Entscheidung verbunden ist?
Heute sollte es kein Entweder-Oder sein, aber ich bin stolz zu sehen, dass Veränderungen in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft für die Mode vorgenommen werden. Die Branche braucht noch Zeit, um sich auf die Produktion nachhaltiger Kleidungsstücke umzustellen, und wir als Verbraucher sind das wichtigste und stärkste Kapital, um Veränderungen herbeizuführen – indem wir bewusst nachhaltige Kleidungsstücke kaufen und fordern.
