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Der ehemalige Fußballstar spricht mit LVR über Sneakers, Inspirationen und seine Modekollektion.

Marco Materazzi ist eine italienische Fußballlegende. Während seiner außerordentlich erfolgreichen Karriere in der Serie A spielte er unter anderem zehn Jahre bei Inter Mailand. Während dieser Zeit gewann Inter fünf italienische Meisterschaften, eine UEFA Champions League und vier Coppa Italia-Pokale. 2006 gewann die italienische Nationalmannschaft mit Materazzi die Weltmeisterschaft in Deutschland; auch bei zwei Europameisterschaften gehörte Materazzi zum Team. 2011 verabschiedete er sich offiziell als Spieler vom Fußball und arbeitete in letzter Zeit in der indischen Super League als Trainer bei Chennaiyin FC. Materazzi wurde von der Times in die Liste der fünfzig besten Fußballspieler der Geschichte aufgenommen.

Was macht Materazzi heute? LuisaViaRoma besuchte den Star in seinem Zuhause in Perugia, wo er seine umfangreiche Sneakersammlung vorführte und von seinem aktuellen Projekt, der Modekollektion Taboo, erzählte. LuisaViaRoma freut sich mit Marco und seinen Geschäftspartnern Michele und Mirko auf den Launch der Linie in der FS18-Saison auf LVR.COM.

Erzählen Sie uns mehr von Ihrem Label, Taboo. Wie hat alles mit Ihren Partnern Michele und Mirko angefangen?
Das Projekt entstand 2004 in Perugia. Michele und Mirko, meine Geschäftspartner, sind langjährige Freunde von mir, und wir haben beschlossen, unsere gemeinsame Leidenschaft für Mode, T-Shirts und Grafik weiterzuentwickeln.

Was ist Ihre Rolle in dem Unternehmen?
Ich entwickle und arbeite beim kreativen Prozess an jeder Idee, aus der die Kleidungsstücke entstehen, mit. Es macht mir Freude, Interaktionen mit der Marke und Bindungen herzustellen, also versuche ich, sie Freunden, denen es gefallen könnte, sie zu tragen, vorzustellen.

Wie fiel Ihnen der Name Taboo ein?
Weil wir jeden Tag von Tabus umgeben sind, und wir möchten, dass unser Publikum etwas Kontroverses tragen kann, eben eine Art von Tabu.

Woher kommt die Inspiration für Ihr Label?
Die Inspiration endet nie. Ich reise so viel, wie ich kann. Ich mische mich gerne unter die Einheimischen und lerne etwas über Kulturen, die anders sind als meine.

Was kommt als nächstes?
Wir planen, mit anderen Labels wie unserem, oder auch bekannteren, zu kooperieren. Unsere Partnerschaft mit LuisaViaRoma ist definitiv ein großes Sprungbrett für uns, und ich hoffe, dass noch viele weitere folgen werden.

Sie haben von Kooperationen gesprochen. Wenn Sie sich ein Label oder einen Designer für eine Zusammenarbeit wünschen könnten, wer wäre das?
Nike und Riccardo Tisci – er war der erste Designer, der Streetwear in Haute Couture verwandelt hat, und hat damit Givenchy revolutioniert.

Sie sind ein großer Sneakerfan. Welche sind Ihre Lieblingssneakers aus Ihrer Sammlung?
Mein Paar Nike Air Jordan XI.

Sie haben einen Nike-Sneaker, Tiempo ’94, entworfen. Wie kam es dazu?
Der Sneaker ist eine Variante des Air Jordan. Er zollt dem Derby zwischen Milan und Inter (den beiden Mannschaften Mailands), Tribut – ein Modell ist rot und schwarz, das andere blau und schwarz.

Sie sind auch von Valentino Rossi ein Fan. Wie war das mit seinem Gewinn bei dem MotoGP-Rennen am Sachsenring 2006?
Valentino hat mich gebeten, bei seinem Sieg mein Trikot tragen zu können. Am Tag vor dem Rennen war er nicht mehr sicher, dass er gewinnen würde, aber dann war es so! Ich habe ihm vom Mailänder Flughafen zugesehen, ich war auf dem Weg in den Urlaub nach der Weltmeisterschaft.

Gibt es Karriere-Entscheidungen, die Sie bereuen? Falls ja, was würden Sie anders machen?
Ich bereue nichts. Mir wurde angeboten, in Barcelona zu spielen, was ein fantastischer Ort ist, aber ich habe mich dennoch entschieden, in Mailand zu bleiben und weiter für Inter zu spielen.

Was war der beste Moment in Ihrer Profi-Karriere, und warum?
Der Sieg bei der Weltmeisterschaft 2006 mit zwei Toren von mir.

Es heißt, dass der Spitzname Ihrer Familie “cinghialotti” (kleine Wildschweine) ist. Woher kommt der lustige Name?
Weil wir immer zusammen sind und einander folgen. Der Vater führt an, dann kommt die Mutter – genau wie bei den Wildschweinen, wenn sie ihren Nachwuchs beschützen.

Ihr aktueller Lieblingssong?
“Congregation” von den Foo Fighters.

Was bedeutet Ihnen Musik?
Leidenschaft, Erinnerungen, Gefühle.

Ihr Lieblingszitat?
„Nichts mehr davon; schau’ hin und geh’ vorüber“ aus Dantes Göttlicher Komödie.

 

Fotografin: Elisa Mattafirri

Besonderen Dank an Marco Materazzi und Michele Giacchè

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