Sechs Designerinnen zum Internationalen Tag der Frau

Zur Feier des Internationalen Frauentages haben wir einige unserer Lieblingsdesignerinnen und CEOs der interessantesten Labels näher kennengelernt. Lesen Sie hier, was sie uns über Inspirationen und ihren Weg als Frau und Unternehmerin erzählt haben. Frauen gehört die Zukunft! 

Finden Sie es schwierig, als Frau Unternehmerin zu sein?
Ich liebe es, eine Unternehmerin zu sein! Ich arbeite jeden Tag mit unglaublichen, verrückten und inspirierenden Menschen zusammen. Die Verantwortung kann manchmal schwierig sein, aber die Energie, die ich von meinem Team bekomme, stärkt mich, wenn das Pensum überwältigend ist.

Mussten Sie mit Schwierigkeiten aufgrund Ihres Geschlechts zu kämpfen?
Als ich AÉRYNE vor zwei Jahren gegründet habe, habe ich nur Männer getroffen. Bei einem Meeting wurde ich gefragt, „woher ich mein Selbstbewusstsein nehme“. Ich glaube nicht, dass ein Mann in der gleichen Position das mitten in einer Besprechung gefragt werden würde.

Es ist Ihr Slogan, „Frauen durch Style zu stärken“. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
Bevor ich AÉRYNE gründete, war ich lange Zeit als Modeeinkäuferin tätig. Ich habe in Indien gearbeitet und bin dort herumgereist. Ich habe mich in das Land verliebt und wollte an der Diskussion über die Herausforderungen und die Möglichkeiten der Frauen in Indien teilnehmen. Ich wusste, dass ich dem Land nach der Gründung meines Labels etwas zurückgeben wollte, um Mädchen bei der Ausbildung zu helfen. Darum haben wir die AÉRYNE ACADEMY, unsere eigene Ausbildungseinrichtung, aufgebaut.

Was halten Sie für das wichtigste Kleidungsstück in der Garderobe einer Frau?
Ein großartiger Power-Anzug, um die Welt darin zu erobern. Wenn ich einen harten Tag vor mir habe, trage ich immer einen Power-Anzug, um mich damit zu ermutigen.

Welche Frauen haben Sie am meisten inspiriert?
So viele! Giovanna Engelbert, Arianna Huffington, Michelle Obama und Cristina Stenbeck sind große Vorbilder für mich, um nur einige zu nennen.

Wie können Frauen sich gegenseitig unterstützen?
Helfen, helfen, helfen! Wir sind keine Rivalinnen – wir sind Verbündete.

Wie haben Sie drei sich kennengelernt und beschlossen, BY FAR zu gründen?
Ich und Sabina sind Zwillingsschwestern und Denitsa ist seit vielen Jahren unsere beste Freundin. Nachdem wir unsere Kinder bekommen hatten, aßen wir zusammen zu Mittag und beschlossen, diesen Traum zu auszuleben. Im Juni 2016, zwei Wochen, nachdem wir angefangen hatten, wurde unsere Kollektion von der britischen Vogue und einigen wichtigen Boutiquen in London anerkannt. Danach ist die Marke explodiert!

Wann und warum haben Sie sich entschieden, Taschen zu entwerfen?
Taschen waren immer eine große Leidenschaft von uns! Wir haben fast zwei Jahre daran gearbeitet, bevor wir die Taschenkollektion tatsächlich auf den Markt brachten. Wir sind besessen von den 90er und den frühen 2000er Jahren, die Nostalgie nach diesen Jahrzehnten hat uns absolut inspiert. BY FAR war die erste Marke, die die Baguette-Taschen wieder einführte, und sie wurden ein phänomenaler Erfolg. Innerhalb von zwei Wochen waren sie vollständig ausverkauft.

Taschen oder Schuhe?
Das könnten wir niemals entscheiden! : ) Es wäre, wie ein Lieblingskind zu wählen.

Finden Sie es schwierig, als Frauen Unternehmerinnen zu sein? Mussten Sie mit Schwierigkeiten aufgrund Ihres Geschlechts zu kämpfen?
Absolut! Wir sind drei junge Unternehmerinnen, die ein sehr weibliches Business betreiben. Viele haben unseren Erfolg in Frage gestellt (vor allem Männer). Wir haben Bemerkungen gehört wie „Es ist nur Glück“ oder „Steckt Ihr Vater hinter Ihrem Erfolg?“, wenn wir „Nein, es sind nur wir“ antworteten, dann wurde gefragt, „Ok, stecken also Ihre Ehemänner dahinter?“. Niemand hat jemals gefragt: „Steckt Ihre Mutter hinter Ihrem Erfolg?“.
Aber um ehrlich zu sein, wir empfinden es als sehr befriedigend, diese Grenzen herauszufordern und zu beweisen, dass sie falsch sind.

Welche Frauen haben Sie am meisten inspiriert?
Wir werden sehr von aktuellen einflussreichen Unternehmerinnen, die an Frauenunternehmen beteiligt sind, wie Emily Weiss, die Gründerin und Vorsitzende von Glossier Inc., Kylie Jenner und die Olsen-Schwestern, inspiriert. Sie rühren den Markt auf, ändern die Spielregeln und stellen das dar, was Frauen heutzutage wirklich wollen.

Wie können Frauen sich gegenseitig unterstützen?
Wir müssen uns gegenseitig stärken, wir sollten uns immer gegenseitig helfen und uns nie von Männern einschüchtern lassen.

Warum haben Sie Ihre Marke nach Medea, einer Frauenfigur der griechischen Mythologie, benannt?
Medea ist in den meisten Geschichten als Zauberin bekannt, ihr Mythos gilt als rätselhaft. Unsere Inspiration stammt aus dem Film „Medea“ von Pasolini, einem Meisterwerk mit der unvergleichlichen Maria Callas, die sie göttlich und großartig gerissen spielt und die es schafft, diese Figur auf eine außergewöhnliche, einzigartige Weise darzustellen.

Medea-Taschen sind schlicht und besitzen dennoch ein klares Design. Können Sie uns etwas von Ihrem Designprozess erzählen und warum Sie diese Form gewählt haben?
Uns gefiel die Ironie und die Provokation darin, eine „Edelversion“ eines Alltagsgegenstandes zu entwerfen. Die Reaktion von Menschen, die diese Tasche zum ersten Mal sehen und berühren, amüsiert uns immer wieder.

Wann und warum haben Sie sich entschieden, Taschen zu entwerfen?
Vor etwa einem Jahr träumten wir davon, als Schwestern etwas gemeinsam zu machen, aber bei unsere vorherigen Jobs war das nie wirklich möglich. In einem reiferen Alter fühlten wir uns künstlerisch sicherer und beschlossen, uns zusammenzuschließen und eine Leidenschaft, Taschen, in ein Unternehmen zu verwandeln.

Kann eine Tasche eine Frau definieren?
Wir glauben, dass es die Frau ist, die die Tasche definiert.

Finden Sie es schwierig, als Frau Unternehmerin zu sein? Mussten Sie mit Schwierigkeiten aufgrund Ihres Geschlechts zu kämpfen?
Die Tatsache, dass wir ein Frauenduo und schon seit zehn Jahren in der Branche tätig sind, hilft uns definitiv, stärker zu sein. Es ist eine Freude zu sehen, dass viele Menschen uns respektieren und unsere unkonventionelle Art der Kommunikation genießen.

Welche Frauen haben Sie am meisten inspiriert?
Wir werden von Frauen, die den Mut haben, die Branche, in der sie tätig sind, zu ändern, wie etwa Maria Callas oder Michelle Obama, inspiriert.
Auch hart arbeitende Frauen, die sich nicht gezwungen fühlen, dem Heiratsklischee der 30er Jahre zu folgen, und die glauben, dass ihr Weg nicht derjenige ist, den die Gesellschaft einem aufzudrängen versucht, inspirieren uns.

Wie können Frauen sich gegenseitig unterstützen?
Indem sie teilen und lehren, dass es persönlichen Erfolg in jeder Form geben kann.

Sie nennen Wandler eine Marke, die die moderne Weiblichkeit verkörpert. Wie würden Sie moderne Weiblichkeit beschreiben? Was beinhaltet sie?
In Bezug auf das Design konzentriere ich mich darauf, Linien zu entwerfen, die den Look einer Frau unterstreichen, indem funktionale Relevanz mit Eleganz kombiniert wird. Mit dieser Funktionalität bei der Kreation von Luxusprodukten versuche ich, die Haltung einer modern denkenden Frau zu reflektieren.

Wann und warum haben Sie sich entschieden, Taschen zu entwerfen?
Ich hatte das Gefühl, dass es nicht viele Marken gibt, die Taschen mit einem zugleich puristischen als auch auffälligen Design anbieten. Ich finde es wirklich interessant, mit der Spannung zwischen extrem femininen und cleanen, androgynen Designs zu spielen. Wir haben unsere erste Kollektion Ende 2017 auf den Markt gebracht. Es fühlte sich an, als wäre der richtige Zeitpunkt gekommen, da alles kurz zuvor sich genau so ergeben hatte. Die richtigen Leute, die richtigen Möglichkeiten, die richtigen verfügbaren Ressourcen.

Was betrachten Sie als Ihre „It-Bag“?
Alles begann mit der Hortensia-Tasche. Dies ist einer unserer Signaturstyles. Sie war schon immer unser Bestseller. In dieser Saison erwarten wir jedoch einen neuen Verkaufsschlager: unsere Yara-Tasche.

Finden Sie es schwierig, als Frau Unternehmerin zu sein? Mussten Sie mit Schwierigkeiten aufgrund Ihres Geschlechts zu kämpfen?
Unternehmer zu sein, ist nicht immer einfach. Punkt. Ich habe noch nie die Erfahrung gemacht, schlecht behandelt worden zu sein, weil ich eine Frau bin. Es ist unbeschreiblich, dass dies immer noch in der heutigen Zeit geschieht – es gibt so viel Zugang zu Wissen.

Welche Frauen haben Sie am meisten inspiriert?
So viele Frauen. So viele verschiedene Frauen. Frauen mit einer Meinung und Stärke. Um nur einige zu nennen: Sofia Coppola, Cher, Diana Vreeland.

Wie können Frauen sich gegenseitig unterstützen?
Indem sie stark und sanft sind und Verletzlichkeit zeigen. Indem Sie mit den vielfältigen weiblichen Rollen in unserem Alltags spielen, stolz sind und die Qualitäten einer Frau zeigen.

Finden Sie es schwierig, als Frau Unternehmerin zu sein? Mussten Sie mit Schwierigkeiten aufgrund Ihres Geschlechts zu kämpfen?
Ich schätze mich sehr glücklich, in einer Epoche, in der fast gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschen, Unternehmerin zu sein. Aus meiner Sicht scheint die Modebranche sehr von Frauen geprägt zu sein, von denen ich zum Glück viel Unterstützung zu erhalten habe. Ich bin mir sehr bewusst, dass es in anderen Branchen anders sein kann, aber es war nichts, mit dem ich mich täglich auseinandersetzen musste.

Wie haben Ihr Studium und Ihre Erfahrung in der Modebranche die Markenidentität von Yuzefi beeinflusst?
Ich habe studiert und dann in der Prêt-à-porter-Branche gearbeitet. Während ich Auftragsarbeiten für Patti Wilson, Steven Klein und Hedi Slimane entwarf, habe ich mich in Leder verliebt. Ich hatte noch keine Erfahrung mit dem Design von Taschen, bevor ich anfing, und die Inspiration für die Markenästhetik stammt größtenteils von außerhalb der Modewelt. Die Hauptquelle der Inspiration war schon immer die Innenarchitektur. Sie facht meine Begeisterung für die Beziehung zwischen Material, Form und Funktion weiter an.

Was betrachten Sie als Ihre „It-Bag“?
Die Mini Delila ist die Ikone unter unseren Styles und ist immer ein Favorit gewesen, eine Minitasche mit der perfekten Ästhetik für Tag und Nacht.

Kann eine Tasche eine Frau definieren?
Definitiv. Während es in der Vergangenheit nur um die Namen der Marken, die die Frauen trugen, ging, geht es heute mehr um den persönlichen Stil. Vom minimalistischen oder eklektischen Geschmack bis hin zu subtileren Charaktereigenschaften können unser Outfit und vor allem unsere Accessoires manchmal unsere Persönlichkeit besser kommunizieren als Worte!

Welche Frauen haben Sie am meisten inspiriert?
Lee Miller, Elsa Schiaparelli, Miuccia Prada und Frida Kahlo haben mich mit ihren zukunftsweisenden künstlerischen Visionen inspiriert, aber noch mehr inspirieren mich die weniger bekannten Pionierinnen in unserer Branche und in meinem persönlichen Netzwerk.

Wie können Frauen sich gegenseitig unterstützen?
Indem sie anderen Frauen auf ihrem Weg helfen. Ich hatte das Glück, während der Anfänge von Yuzefi fantastische Ratschläge erhalten zu haben, die einen unglaublich großen Einfluss auf die heutige Marke hatten. Frauen können auch sehr hart und selbstkritisch sein. Wir können einander unterstützen, indem wir die Stärken und Qualitäten der anderen anerkennen. Ich glaube auch, dass Frauen, die bestärkt werden, andere Frauen bestärken, und dass unsere Erfolge sehr inspirierend sein können und diejenigen unterstützen, die einen ähnlichen Weg einschlagen möchten.