Alexander Roth ist ein kreatives Multitalent: Der Content Creator, Stratege, Model und Stylist arbeitet mit zahlreichen Marken zusammen und behält in seinem Instagram-Account immer einen mysteriösen Touch. Charakteristisch für seinen persönlichen Style ist das Verwischen der Geschlechtergrenzen und das Zersetzen von Erwartungen. Wir haben mit ihm über Genderfluidität in der Mode, Inspirationsquellen und Veränderungen gesprochen.
Das Interview
Wann haben Sie angefangen, sich für Mode zu interessieren, und was inspiriert Ihren Style?
Ich habe mich immer unterbewusst für Mode und Kunst interessiert, aber ich habe es erst mit Anfang 20 erkannt. Ich habe im Sommer 2016 beim Esquire Magazine ein Praktikum absolviert, als ich 21 Jahre alt war. Das war definitiv der Wendepunkt für mich, bei dem ich Wissen erlangte und die Branche besser zu verstehen begann, was meine Begeisterung geweckt hat. Heute kommt der größte Teil meiner Style-Inspiration aus meiner Stimmung und archivierten Artikeln. Ich liebe Steven Tyler, Yves Saint Laurent und Freddie Mercury als Bezugspunkte.
Wie würden Sie die Revolution der genderfluiden Mode beschreiben?
Wir haben es kommen sehen und es beginnt erst, sich zu entwickeln. Von geschlechtsloser Mode bis hin zu Social-Media-Persönlichkeiten, die ihre „Individualität“ ausdrücken, ist das ein richtiges Phänomen der heutigen Kultur. Marken und Modehäuser wachsen mit den Bedürfnissen ihrer Kunden und zielen gleichzeitig auf eine neue Generation ab, die nicht auf gesellschaftlichen Normen basiert.
Was sind Ihre Lieblingsmarken bei LVR?
Ann Demeulemeester, Bottega Veneta, Andersson Bell, Martine Rose und Saint Laurent für Herren. Dion Lee, Blue Marine, Nensi Dojaka, Saint Laurent und Lemaire für Damen.
Welche Musik hören Sie gerade?
In letzter Zeit habe ich viel Runway-Musik gehört. Speziell aus früheren YSL-, Dior- und Rick Owens-Shows. Viel Sonder und Giveon auch. Mein Lieblingssong ist im Moment Les Filles Désir von Vendredi sur Mer.
Ändert sich Ihr Style, wenn Sie zwischen New York und L.A. pendeln?
Nein, ich würde sagen, mein Style bleibt ziemlich konsistent. Wenn ich jedoch woanders hingehe, bin ich eher geneigt, neue Silhouetten mit meiner Kleidung auszuprobieren – etwas an einem neuen Ort bringt neue Ideen hervor.
Was war bis jetzt Ihr Lieblingsoutfit im Jahr 2021?
Ich trug diesen Laufsteg-Look aus Clare Waight Kellers letzter Herrenkollektion für Givenchy, in die ich mich verliebt habe; ein perfekter Lederblouson mit Hose mit geradem Bein und Stiefeln mit Absatz.
Wohin möchten Sie am liebsten, wenn man wieder frei reisen kann?
Meine erste Station ist ist Paris, dann entweder der Comer See oder Monaco.
Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?
Mit Helmut Newton und Richard Avedon, wenn sie am Leben wären. Ich liebe es, mit Freunden zusammenzuarbeiten, die mich ebenfalls inspirieren – wann immer ich mit ihnen arbeiten kann, ist es ein Traum für mich.
Besonderen Dank an Alexander Roth