Schuhe sind nicht nur eine alltägliche Notwendigkeit; sie sind auch ein unverzichtbarer Teil unserer Outfits, mit denen wir unseren Stil ausdrücken. Einigen Schuhmodellen gelang es sogar, zu ikonischen Stars der Popkultur zu werden. Von Carrie Bradshaws glamourösen Pumps über Audrey Hepburns charakteristische Ballerinas bis hin zu den altbewährten, authentischen Birkenstock-Sandalen sind berühmte Schuhe zum Aushängeschild für ihre Designer geworden. Hier möchten wir Ihnen die Geschichte von einigen von ihnen genauer vorstellen.
Sind Sie bereit für einen Spaziergang durch die Modegeschichte?
Manolo Blahniks Hangisi
Wer würde nicht sofort an Manolo Blahnik denken, wenn es um ikonische Schuhe geht? Als der Designer seine Hangisi-Pumps 2008 vorstellte, ahnte er nicht, welchen Einfluss diese glamourösen Traumschuhe auf die Modebranche und die Popkultur haben würden. Schnell eroberten die „Hangisi“ weltweit die Herzen von Fashionistas, Bräuten und Stars.
Manolo Blahnik ließ sich vom französischen Hof inspirieren, insbesondere von Portraits von Josephine und Pauline Bonaparte, um einen zeitlosen, eleganten und dennoch unvergesslichen Schuh zu entwerfen. Durch die Bilder aus dem 19. Jahrhundert kam der spanische Designer auch auf die Idee für die charakteristische, mit Swarovski-Kristallen und Kunstperlen verzierte Schnalle der Schuhe. Das Leben eines Hangisi-Paars beginnt in Italien, wo es mit größter Sorgfalt und Perfektion gefertigt wird.
Manolo Blahnik verdankt einen großen Teil seines Ruhms als Designer der Serie „Sex and the City“, die in den frühen 2000er Jahren zum Kult wurde. Carrie Bradshaw, die Hauptfigur der Serie, waren die Schuhe wichtiger als ihre Wohnung. Ein königsblaues Paar Hangisi wurde später im Film des Franchises zum Ersatz für einen Verlobungsring.
Heute haben diese legendären Pumps nichts von ihrer Popularität verloren. Auf Türkisch bedeutet der Name Hangisi „Welche?“, und die Frage ist berechtigt: Die Auswahl an Farben, Materialien und Absatzhöhen ist nahezu endlos und lässt keine Wünsche unerfüllt.
Christian Louboutins So Kate
Sie sind die ultimativen High Heels von Christian Louboutin: elegantes Design, hoher Pfennigabsatz und die ikonische rote Sohle, die zum Synonym für luxuriösen Stil geworden sind. Wie der Name schon sagt, wurde der Schuh, ähnlich wie viele andere ikonische Modeaccessoires, von Kate Moss inspiriert.
Kate, eine langjährige Bewunderin des Pigalle-Modells der Marke, ließ Christian Louboutin ihre Schuhe für ihre Hochzeit im Jahr 2011 individuell anpassen. Louboutin beschloss, noch weiter zu gehen und für Kates großen Tag ein einzigartiges Paar Schuhe zu entwerfen. Den wichtigsten Unterschied des neuen So Kate-Modells machte der dünnere Pfennigabsatz, gefolgt von einer zugespitzten Zehenpartie, die den Schuh schmeichelhaft und sinnlich machte, während er sein raffiniertes, minimalistisches Wesen beibehielt.
Seit dem offiziellen Debüt im Jahr 2013 sind die So Kate-Pumps und ihre 2 cm niedrigere Schwestern Kate ebenso zu einem Klassiker geworden wie die Pigalle. Die Modelle sind in einer breiten Auswahl an Farben und Materialien erhältlich: Für jeden Red Carpet-Look gibt es die ideale Ergänzung.
Guccis Horsebit-Loafer
1953 war ein großes Jahr für die Maison Gucci. Der Firmengründer Guccio Gucci starb, das erste Geschäft in Manhattan wurde eröffnet, und die inzwischen legendären Gucci Horsebit-Loafer wurden erfunden.
Aldo Gucci folgte seinem verstorbenen Vater als König im Reich der Marke. Seine Liebe zum Reitsport inspirierte das bekannteste Design des Jahres, das heute typisch für das Label Gucci ist. Der sportlich-elegante Mokassin von Gucci wurde sofort zum Verkaufsschlager, da er die Lücke zwischen lässigem und formellem Outfit perfekt überbrückte und eine Option schuf, die stilvoll, vielseitig und aufgrund der hochwertigen Verarbeitung und des feinen Leders absolut bequem war.
In den 60 Jahren seit seiner Gründung war der Gucci Horsebit-Loafer der Schuh der Wahl für einige der bedeutendsten Prominenten in der Mode- und Unterhaltungsindustrie. 1985 wurde das Modell sogar im New Yorker Metropolitan Museum of Art ausgestellt.
Im Lauf der Zeit haben sich diese Gucci-Schuhe in Farbe, Silhouette und Textur weiterentwickelt. Etwas ändert sich jedoch nie: Sie sind ein zeitlose Klassiker und unverzichtbarer Bestandteil einer Garderobe, die die Grenzen von Alter, Geschlecht und allem anderen Trennenden überwindet.
Salvatore Ferragamos Ballerinas
Ein Artikel über ikonische Schuhe wäre nicht vollständig, wenn Salvatore Ferragamo nicht darin vorkäme. Seine ersten Schuhe entwarf der spätere Kultdesigner bereits im Alter von 9 Jahren für sich und seine Schwestern. Als Teenager suchte er in den USA den „American Dream“.
Dort wurde seine tiefe Faszination für den menschlichen Fuß und seine Leidenschaft für die Schuhmacherei von einigen der größten Stars des Goldenen Zeitalters von Hollywood geschätzt; die Schuhe von Ferragamo wurden zum Must-have. Marilyn Monroe, Greta Garbo und Sofia Loren zählten zu seinen Kundinnen.
Eine besondere Freundschaft verband ihn seit 1945 mit Audrey Hepburn: Für sie entwarf Salvatore Ferragamo zahlreiche Schuhe, die noch immer im Schuhsortiment des italienischen Modehauses vertreten sind. 1954 schlug die Geburtsstunde der berühmtesten davon, der Wildleder-Ballerinas mit abgerundeter Spitze.
Die Ballerinas wurden zu einem untrennbaren Teil von Audrey Hepburns Image als Stilikone und schrieben Mode- und Markengeschichte. Heute erscheinen sie immer noch mit jeder neuen Saison in einer modernisierten Variante, die den legendären Schuh in Syntonie mit den jeweils aktuellen Trends setzt.
Chanels Two-Tone-Pumps
„Der elegante Feinschliff“, so beschrieb Mademoiselle Coco Chanel ihre Kreation von 1957. Die zweifarbigen Slingpumps sind zum einem der Statement-Styles der Pariser Maison geworden und gelten nach fast 70 Jahren immer noch als eines der raffiniertesten Schuhdesigns aller Zeiten. Die französische Designerin war berühmt für ihre revolutionären Ideen; vom kleinen Schwarzen bis zum maskulin geprägten Damenanzug stand Coco Chanel für Vielseitigkeit, Komfort und die Fähigkeit, Looks, die bei Tag und bei Nacht einsetzbar waren, zu entwickeln.
Die Two-Tone-Pumps bildeten keine Ausnahme. Der breite, niedrige Absatz ermöglichte es Frauen, die Schuhe den ganzen Tag über bis zu den Abendveranstaltungen zu tragen, während das beige-schwarzen Farbschema sich ideal eignete, um sie mit jedem Outfit zu kombinieren. Zudem wirken die Farben und ihre Platzierung des Schuhs besonders schmeichelhaft: Das Beige verlängert das Bein, während das Schwarz den Fuß verkürzt. Dank ihrer schlichten Form stehen die Schuhe beispielhaft für modischen Minimalismus und „Quiet Luxury“.
Ähnlich wie andere Schuhikonen wurden sie nach Jahren des Erfolgs neu interpretiert. Für experimentierfreudigere Fashionistas bietet die Marke inzwischen verschiedene Farben und Materialien, wie zum Beispiel den charakteristischen Tweed. Das Two-Tone-Modell wurde auch in unterschiedlichen Schuharten umgesetzt, von Ballerinas bis zu Stiefeln, aber die Spitze bleibt immer schwarz und repräsentiert weiterhin die unverkennbare ursprünglichen Eleganz.
Valentinos Rockstuds
Zu den Schuhen, die überall sofort wieder erkannt werden, zählen die Rockstud-Pumps von Valentino Garavani. Das Rockstud-Detail ist einer der bekanntesten Codes der Maison. Die Kreativdirektoren Maria Grazia Chiuri und Pierpaolo Piccioli zollten mit diesem Attribut der Gründungsstadt der Marke Hommage; sie ließen sich von dem typischen Bossenwerk römischer Mauern, dem „Bugnato Romano“, der in der ewigen Stadt seit der Antike besteht, inspirieren.
Die „Steinniete“, der Rockstud, ziert auch das Design der 2010 entworfenen Schuhe. Das Nietendesign fügt Komplexität zu der schlichten Silhouette der Pumps hinzu; die einzigartige Kombination aus femininer Form und rebellischen Metalldetails erzeugt den raffinierten, sinnlichen Effekt des Modells.
Diese Schuhikone wird von Filmstars und Prominenten der Fashion-Welt geliebt. Derzeit darf sich die Schauspielerin Florence Pugh über die Ehre, als Markenbotschafterin die Rockstud-Schuhe und –Accessoires der Marke zu präsentieren, freuen.
Nachdem die Rockstud-Pumps in zahlreichen Farben und Höhen jahrelang Erfolge feierten, erfand Pierpaolo Piccioli, inzwischen alleiniger Creative Director, eine überraschende Neuinterpretation: Der One Stud, eine einzelne, übergroße Rockstud-Niete, fängt die maximalistischen Tendenzen des Zeitgeistes gekonnt ein und präsentiert das Bugnato-Motiv aus einer ungewohnten Perspektive.
Die ausgefallenen Rockstud– oder One Stud-Pumps von Valentino Garavani lassen sich auf die unterschiedlichste Art stylen. Zu den Favoriten des Moments gehört ein Look mit einem fließenden, sommerlichen Kleid. Haben Sie schon entschieden, womit Sie sie tragen werden?
Birkenstocks Arizona-Sandalen
Diese Sandalen sind zweifellos die lässigsten unter den hier vorgestellten Kultschuhen, und dennoch können sie auf eine der am längsten währenden Geschichten zurücksehen.
Die deutsche Schuhmarke Birkenstock wurde 1774 gegründet; sie zählt zu den ältesten der Welt. Die ersten Birkenstock-Sandalen „Arizona” wurde in den 1970er Jahren von Karl Birkenstock, einem Nachkommen des Markengründers, entworfen. Die Sandalen verfügen über ein konturiertes Korkfußbett, das dem Träger Halt und Tragekomfort bietet. Das Fußbett wurde so geformt, dass es sich an die natürlichen Konturen des Fußes anpasst, was dazu beitrug, die Körperhaltung zu verbessern und die Fußermüdung zu reduzieren. Die Schuh wurde bald zum Favoriten der Hippie-Bewegung, die Komfort über Stil stellte und die Sandalen mit Batikhemden und Schlaghosen kombinierte.
Lange galten die Schuhe als das Must-Have derer, die Komfort über Modetrends stellten, aber in den letzten drei Jahrzehnten machten berühmte Style-Idole die Sandale zu einem unerwartet trendigen Fashion-Accessoire. Von der jungen Kate Moss, die bei einem ihrer ersten großen Shootings Birkenstock-Sandalen trug, über Gwyneth Paltrow, die sie Anfang der 2000er Jahre auf dem Höhepunkt ihrer Popularität vorführte, bis hin zu den Olsen-Zwillingen, die sie zusammen mit ihren abgenutzten Birkin Bags zu einem mühelosen Chic erhoben.
Inzwischen ist die Popularität von Birkenstock-Schuhen den Modetrends entwachsen und unvergänglich geworden. Auch zu der neuesten Genration passen die Arizona-Sandalen perfekt, ebenso wie viele andere Modelle der Marke. Die Gen Z ist dafür bekannt, Tragekomfort und einen unangestrengten Stil zu schätzen, und so haben sie auch diese ikonischen Schuhe angenommen und sichern weiterhin seine Beliebtheit.
Margielas Tabi Boots
Seit sie 1988 zum ersten Mal das Licht der Welt erblickten, begeistern die Margiela Tabi Boots die Modeszene und bleiben Jahr für Jahr ein Fundament im Schuhsortiment aller Kenner und Kennerinnen des Avantgarde-Stils. Das einzigartige Design verkörpert vollendet den nonkonformistische Style von Martin Margiela.
Martin Margiela ließ sich vom Japan des 15. Jahrhunderts inspirieren, wo die Menschen Socken mit traditionellen Zehenstegsandalen trugen. Während seiner Reise nach Japan mit den renommierten Antwerp Six wurde Martin von den innovativen Modeideen von Ikonen wie Rei Kawakubo beeinflusst. Durch die Kombination dieser Einflüsse erweckte Martin das Konzept zum Leben und erfand seinen berühmten Entwurf.
Die unkonventionelle Form der Schuhe war ungewohnt, erfrischend und provokant. Sie polarisierte die Meinungen und wurde zu einer Visitenkarte von Maison Margiela. Die Einführung der Tabi-Stiefel hob Margielas innovative Vision hervor und trug zu seinem Ruf als kreatives Modegenie bei.
Martin Margiela und seine Maison haben sich über viele Jahrzehnte eine Fangemeinde, in der man sich auch über die Tabi Boots gegenseitig erkennt, aufgebaut. Wer sie trägt, demonstriert seinen Spaß an rebellischen Looks. Nach mehr als drei Jahrzehnten stellen die Stiefel von Maison Margiela weiterhin die Normen der Modewelt in Frage.
